Mittwoch, 16. April 2008

Interview mit Dennis und Igor zur Verleihung des Szenepreises der Zeitschrift "Blu"

Das Interview wurde von der Redaktion des Szenemagazins "Blu" geführt und erscheint in der Printausgabe.

Original als PDF hier http://www.blu-magazin.de/e-paper_files/Blu_Stuttgart_0408_web.pdf auf Seite 50

WIE HAT ES EUCH GEFALLEN AUF UNSERER KLEINEN SZENEPREIS-SÜDDEUTSCHLAND-TOUR?
DENNIS: München war schön, aber als wir in den Backstagebereich des Friedrichsbau Varietés kamen, wo der Martin Reinl seine Handpuppen sortierte und die Stonewall Jungs sich für den Auftritt zurechtmachten, war es, als ob sich einen Abend lang ein Kindheitstraum erfüllt: Ein Hauch von Jim Henson`s „Rainbow Connection“!
IGOR: Ich war vorher in keiner der beiden Städte, daher fand ich es cool, auch mal dort gewesen zu sein. Die Show war superwitzig und die beiden Moderatoren haben mich sehr beeindruckt mit ihrer Lockerheit und Spontaneität, großes Kompliment an die beiden.

DENNIS, DU BIST JA EIGENTLICH GAR KEIN EISKUNSTLÄUFER, WIE LANG HAT ES GEDAUERT, BIS DU FIT FÜR DIE SERIE WARST?
DENNIS: Ein gutes halbes Jahr, aber ich hasse es, Dinge anzugehen, wenn nicht der Hauch einer Chance besteht, sie jemals richtig gut zu können. Trotzdem habe ich mich 5x die Woche für `ne Stunde aufs Laufband gequält und versucht, auf dem Eis `ne gute Figur zu machen. Das ging `ne Weile gut, aber als ich anfing, außerdem noch Kalorien zu zählen, dachte ich mir, es reicht jetzt. Geblieben ist eine Strohmitgliedschaft im Gym und großer Respekt vor dem, was Tanja und die anderen Läufer auf dem Eis leisten.

IGOR, KÖNNEN WIR DIE TATSACHE, DASS DIR EIN KNACKIGER PO WICHTIGER ALS GROSSE BRÜSTE IST, ALS HOFFNUNGSSCHIMMER WERTEN, DASS DU AUCH IM WIRKLICHEN LEBEN WENIGSTENS BI BIST?
IGOR: Nur in der Serie! Mir ist die Größe der Brust unwichtig, wenn sie denn schön ist.

WAS MEINST DU, DENNIS?
DENNIS: I don´t know and I could not care less. Selbst wenn, mir fehlt das Gen, das bisexuelle Männer interessanter erscheinen lässt als Schwule. Was sexuelles Interesse angeht, rangieren bisexuelle Männer bei mir weit hinter heterosexuellen Familienvätern und Frauen. Mein Leben ist schon kompliziert genug!

WAS WÜRDET IHR GERNE MAL SPIELEN?
DENNIS: Mir ist gar nicht klar, ob man mich in Deutschland nach „Roman Wild“ überhaupt noch mal für was anderes besetzen wird. In diesem Fall hoffe ich auf eine Deutsche Adaption von „Queer as Folk/ UK“ oder einen Moderatorenjob bei 9Live. IGOR: Alles, was mich herausfordert. Und ein gutes Drehbuch hat.

DENNIS, WAS MUSS MAN MACHEN, UM DEINE XXX-AUTOGRAMMKARTEN ZU KRIEGEN?
DENNIS: Am besten zeigt „Mann“ mir erstmal die eigene XXX-Visitenkarte!

IGOR, KRIEGST DU INZWISCHEN MEHR FANPOST VON SCHWULEN ODER VON MÄDELS?
IGOR: Es hält sich die Waage. Von mir gibt's übrigens auch XXX-Autogrammkarten! Was man dafür allerdings tun muss, verrate ich erst, wenn ich einmal auf dem Titel der blu war!

WAS FREUT EUCH BESONDERS DARAN, DASS „ALLES WAS ZÄHLT“ DEN SZENEPREIS BEKOMMEN HAT?
DENNIS: Dass es ein schwuler Publikumspreis ist. Ich hatte große Angst, dass gerade das Publikum, für das ich versucht habe zu spielen, die Geschichte nicht annimmt. Fucking hell, it’s just a Soap. Aber hierzulande meine liebste, und es ist schön zu wissen, dass nicht nur ich das so sehe.
IGOR: Dass unsere Arbeit ausgezeichnet wurde, und zwar die vom gesamten Team, und nicht nur von uns beiden, die wir den Preis entgegen genommen haben. Wir sind ungeheuer stolz, denn es ist unser erster Preis, aber ich bin ganz sicher, dass noch viele folgen werden.

DENNIS, EURE SCHWULE LIEBESSTORY HAT KEINEN QUOTENKNICK VERURSACHT! IST DIE TOLERANZ SCHON SO GROSS, ODER LAG ES ZUM GROSSEN TEIL AUCH AM DREHBUCH OHNE DIE ÜBLICHEN KLISCHEES?
DENNIS: Das Genre muss mit Klischees arbeiten, aber unsere Regisseure kriegen es immer wieder hin, diese zu brechen, und ab da wird es für mich spannend. Was die Quote angeht, sind Schwule ja nicht nur eine sozial isolierte Randgruppe von 10 Prozent. Wir alle haben Familien, Freunde, die mehr als bereit sind, sich mit schwulen Thematiken im TV auseinanderzusetzen, wenn sie gut erzählt sind.

VIELEN DANK AN EUCH BEIDE, ES HAT WIRKLICH SEHR VIEL SPASS GEMACHT, EUCH DABEI ZU HABEN UND EUCH EIN BISSCHEN KENNENZULERNEN!
BEIDE: Danke das Ihr uns mitgenommen habt!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was für ein hochinteressantes Interview! Ich finde es total genial, auch mal das eine oder andere private Detail zu erfahren!
Und natürlich auch etwas über die Art, wie die Beiden ihre eigenen Rollen verstehen.
Ich lese daraus unter anderem, dass Deniz in der Serie durchaus *Bi* ist?
Darüber gab es unter den Fans bisher geteilte Meinungen.
Seine „Liebes“beziehung zu Vanessa wäre danach nicht nur eine Flucht vor einer schwulen Realität, davon war ich eigentlich immer sehr überzeugt. Oder verstehe ich das falsch?

Und Dennis bei einer deutschen "Queer as Folk" – Neuauflage....ist eine extrem interessante Vorstellung *gg*! Da sollte er ganz oben auf der Besetzungsliste stehen!

Ich hätte auch gern gewusst, was XXX – Autogrammkarten sind??????????????????

Anonym hat gesagt…

Ich lese daraus nicht zwingend, dass Deniz bi ist. Die Frage war, ob Igor auch im wirklichen Leben "wenigstens" bi ist :)

Anonym hat gesagt…

....und er antwortet "Nur in der Serie!"....bin ich das (frei von mir ergänzt *g*!